25 Jahre Förderverein Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge e.V.
Rückblick auf würdige Jubiläumsfeierlichkeiten mit einem außergewöhnlichen Geschenk
Der Förderverein Bergbaumuseum Oelsnitz e.V., am 20. November 1990 durch unseren hochgeschätzten Ehrenvorsitzenden Bergmeister Rolf Vogel zusammen mit früheren Bergleuten sowie Montaninteressierten und Heimatfreunden gegründet, durfte im November 2015 sein 25-jähriges Bestehen feiern – ein Vierteljahrhundert erfolgreiche Arbeit für die Bewahrung und die Pflege unseres reichhaltigen Erbes eng verbunden mit den Traditionen des hiesigen Steinkohlenbergbaus. Eine wesentliche Aufgabe in den 25 zurückliegenden Jahren war und ist noch heute die vielfältige Unterstützung des Bergbaumuseums, als das Museum des sächsischen Steinkohlenbergbaus. Die enge und intensive Zusammenarbeit zwischen Verein und Museum, welche erst 2013 durch den Abschluß eines umfangreichen Kooperationsvertrages weiter gefestigt und vertieft wurde, zeigt sich in vielfältiger Weise – man denke nur an Ausbau, Betreuung und Pflege des Bergbaulehrpfades und die Entwicklung der Sächsischen Kohlenstraße, die fachliche und sachliche, materielle und finanzielle Unterstützung von Vorhaben des Museums oder ideelle Arbeit zur Steigerung und Festigung seines Bekanntheitsgrades durch die Repräsentation unserer Habitträger bei bis zu 20 bergmännischen Veranstaltungen jährlich. Darüber hinaus konnte beispielsweise in den zurückliegenden Jahren eine bedeutende Sammlung wertvoller Aktien, Kuxe, Interimsscheine, Anleihe- und Obligationspapiere zum sächsischen Steinkohlenbergbau aufgebaut werden, die inzwischen von Verein und Museum gemeinsam fortgeführt wird. Sie stellt in ihrem Umfang und durch die zum Teil einmaligen Stücke einen weit über das Geldliche hinausgehenden Schatz an Zeit- und Sachzeugnissen unserer Vergangenheit dar. Im Rahmen der Festveranstaltung zum Vereinsjubiläum konnte der Leiter des Bergbaumuseums, Bergkamerad Jan Färber, vom Vorstand eine seltene Gründeraktie des Zwickauer Steinkohlenbauvereins aus dem Jahre 1851 in Empfang nehmen, die der Verein erfolgreich auf einer Auktion ersteigern konnte. Die dafür aufgewendeten rund 700,- Euro sind jedoch im Sinne der fortgesetzten Bemühungen um die Bereicherung der musealen Bestände ein Anlagekapital, das sich über den ideellen Wertzuwachs der Sammlungen reichlich verzinst.
Die vielfältigen Arbeiten und Aktivitäten unseres Vereins, immerhin der viertgrößte der 63 Mitgliedsvereine des Sächsischen Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine, waren, sind und werden nur durch das außerordentliche Engagement unserer (Förder-)Mitglieder, Mitstreiter, Freunde und Unterstützer möglich, die unser Wirken nicht nur durch Mitgliedsbeiträge und Spenden grundlegend möglich machen, sondern ohne nach Zeit, geschweige denn Geld zu fragen, ehrenamtlich Aufgaben übernehmen und im Sinne der Stärkung des Gemeinwohls und der Gesellschaft ausführen. Ihnen allen gelten auch an dieser Stelle besonderer Dank und außerordentliche Anerkennung – hier werden bergmännische Tugenden nicht nur zur Schau gestellt, sondern gelebt!
Pünktlich zum Jubiläum machten wir uns mit der Wiedereinführung der neuen, dem historischem Vorbild nachempfundenen Paradeuniformen des westsächsischen Steinkohlenbergbaues ein außergewöhnliches Geschenk. Im Rahmen einer Bergmännischen Aufwartung konnten erstmals seit mehr als einem halben Jahrhundert die Habits unseres Reviers der Öffentlichkeit präsentiert werden – eingebettet in die Eröffnung der Sonderausstellung „Präsentiert das Gezäh! – von Bergmannshabit und Bergparaden im Erzgebirge“. Musikalisch begleitet vom Jugendblasorchesters Bernsdorf und in Anwesenheit unseres Landrats Frank Vogel und des Ehrenvorsitzenden des Sächsischen Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine, Dr. Henry Schlauderer, nahmen die Fahnenabordnungen der befreundeten Vereine Historische Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft, Bergbau- und Hüttenverein Freital, Freundeskreis Geologie und Bergbau Hohenstein-Ernstthal, Bergbrüderschaft „Schneeberger Bergparade“, Steinkohlenbergbauverein Zwickau, Heimatverein e.V. zu Reinsdorf und Berg- und Hüttenarbeiterverein „St. Barbara“ Saarlouis-Fraulautern 1861 vor dem historischen Gebäudeensemble des Kaiserin-Augusta-Schachtes, des heutigen Bergbaumuseums, würdige Aufstellung zu einem Zeremoniell, das die Brücke zwischen prägender Vergangenheit und daraus Identität schaffender Gegenwart schlug. Die öffentliche Anerkennung und Bestätigung, das große Lob und die allerorts positiven Rückmeldungen die wir zu unseren neuen Uniformen bekommen haben, lassen uns diese mit noch mehr Stolz und Ehrfurcht in Gedenken an unsere Altvorderen tragen. Trotz aller Freude aber dürfen wir nicht vergessen, daß vom Entschluß bis zur Fertigstellung viele Jahre ins Land gegangen sind. Jahre auch mit Rückschlägen, von denen wir uns nicht haben entmutigen lassen. Wir danken daher hier noch einmal all jenen, die es uns ermöglicht haben, sei es durch geldliche oder stoffliche Zuwendungen oder – und dies darf hier einmal geschrieben werden – durch enormen zeitlichen und persönlichen Aufwand:
- der Stiftung
Lebendige Stadt Oelsnitz im Erzgebirge
- den Gemeinden Hohndorf, Gersdorf sowie der Stadt Lugau
- unserem zugleich Fördermitglied Bergbau- und Tiefbau GmbH Oelsnitz/Erzgeb.
- der Erzgebirgssparkasse
- dem Ostdeutschen Sparkassenverband in Berlin
- der NRU GmbH in Neukirchen
- dem Geschäftsführer des Beckmann-Institutes in Oelsnitz, Herrn Dr. Glowa
- Herrn Tischlermeister Kretzschmar aus Brünlos und seiner Lebensgefährtin
- Frau Schneidermeisterin Mann aus Lugau
- Herrn Schuhmachermeister Oeser aus Neuoelsnitz
- Herrn Sattlermeister Päßler aus Walthersdorf
- der Firma Posamenten Gottfried Meyer in Königswalde
- der Firma Hut & Putz aus Altenburg
- Herrn Metallbildner Bornemann aus Bitterfeld
- der Firma Angermann-Posamenten in Schlettau
- der Firma Leuchtenbau Paul Lorenz aus Grüna
Nach der Ausstellungseröffnung ging es zu den Jubiläums-Festlichkeiten in den Gasthof „Grünes Tal“ nach Gersdorf. Zunächst marschierten unsere Habitträger in ihren neuen Paradeuniformen, begleitet von den Fahnenabordnungen der Gastvereine feierlich ein. Musikalisch unterstützt wiederum vom Jugendblasorchester Bernsdorf, das zugleich die Untermalung des Abends übernahm. Auch der Männergesangverein „Sachsentreue“ aus Neuwürschnitz sorgte mit seinen Darbietungen für eine gelungene Veranstaltung – wir bedanken uns für dieses besondere Geschenk nochmals sehr herzlich. Den anerkennenden, dankbar aufgenommenen Grußworten des Beigeordneten des Landrates des Erzgebirgskreises, Herrn Andreas Stark, des 2. Vorsitzenden des Sächsischen Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine, Bergmeister Ray Lätzsch, des Museumsleiters, Bergkamerad Jan Färber und des Präsidenten des Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine des Saarlandes, Bergkamerad Klaus Hiery folgte die Festansprache unseres Vereinsvorsitzenden, Bergkamerad Heino Neuber, der anhand von erfolgreich umgesetzten Vorhaben und besonderen Höhepunkten eines Vierteljahrhunderts die günstige Entwicklung des Vereins nachzeichnete und das vielfältige Wirken und Schaffen zur Bewahrung und lebendigen Pflege der Traditionen des westsächsischen Steinkohlenbergbaues verdeutlichte. Herr Peter Fiedler schenkte dem Verein die festliche Bühnendekoration. Gedankt sei allen, die uns bei der Ausrichtung dieser schönen und würdigen Festveranstaltung unterstützt haben. Stellvertretend für so viele seien hier unter anderem unsere langjährigen Fördermitglieder Glück-Auf-Brauerei GmbH Gersdorf mit der Geschäftsführerin Astrid Peiker und die Firma Scheibner-Reisen genannt. Aber auch die Eventmanufaktur Auerswald und die Ausschankgruppe um Karsten Großer sowie allen, die sich aus Vorstand und Beirat um die Vorbereitung kümmerten, sei gedankt. Sie alle trugen dazu bei, daß die Jubiläumsveranstaltung zu einem wirklichen Fest wurde.