Grubenunglücke & Das Gedenken
Aus der Vielfalt von Ursache und Wirkung und aus jahrhundertelangen Beobachtungen und Erfahrungen lassen sich als besondere Feinde des Bergmannes Gas, Wasser und Feuer erkennen.
Nicht minder wirkungsvoll und unglücksverheißend sind auf dieser Skala die Brüche verschiedenster Art zu finden.
Aus dem 1. Vierteljahrhundert des Bergbaus im hiesigen Revier sind keine Aufzeichnungen zu Schachtbrüchen und deren Opfer mehr vorhanden.
Im Hinblick auf die Unvollkommenheit der Anlagen und fehlenden Erfahrung der ersten Bergleute, waren es sicher nicht wenige, die in Mitleidenschaft gezogen wurden oder zu Tode kamen.
Schachtbrüche
Neue Fundgrube
in Lugau 1867
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Die schrecklichste Tragödie im Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier bleibt der Schachtbruch von 1867 in der Neuen Fundgrube
in Lugau. Durch die Weigerung der Grubenleitung einen zweiten Schacht anzulegen, kamen bei diesem Unglück 101 Bergleute - mangels Fluchtmöglichkeit - ums Leben.
Desweiteren ereigenten sich noch vier weitere Brüche, welche Bedeutung erlangt haben.
Otto-Schacht
in Niederwürschnitz
Der durch Bolzenschrotzimmerung ausgeführte Schachtausbau gab nach und rutschte ab. 1868, nur 13 Jahre nach dem Beginn des Abteufens, wurde der Schacht durch den Bruch größtenteils verfüllt.
Saxonia-Schacht I
in Lugau
1856 abgeteuft, war der Schacht bis zu einem Schachtbruch 1883 in Betrieb und wurde nach diesem Bruch abgeworfen.
1960 näherte sich der Abbau des Nordfeldes dem ehemaligen Füllort des Saxonia-Schachtes und es gelang dorthin vorzudringen und den Ort in Augenschein zu nehmen.
Vereinsglück-Schacht II
in Oelsnitz
Am 3. September 1894 ging der in Förderung stehende Schacht im Bereich von 262m-300m Teufe zu Bruch und verfüllte den Schacht.
Nach der Wiederaufgewältigung bis 1898, war der Schacht noch 70 Jahre in vollem Betrieb.
Carl Schacht
in Lugau
Am 25. Januar 1904 brach der bereits in Verfüllung stehende Förderschacht und riß das Treibehaus und ein Glockentürmchen mit in die Tiefe.
Schlagwetterexplosionen
Der wohl gefährlichste Feind des Bergmannes ist der Austritt von Gasen aus dem Gestein und der Steinkohle untertage.
Im Lugau-Oelnsitzer Steinkohlerevier sind zwei schwere Katastrophen zu verzeichnen.
Ida-Schacht
in Hohndorf
1885 kamen 17 Bergleute bei einer Schlagwetterexplosion ums Leben
Friedenschacht
in Oelsnitz
Am 24. Januar 1921 kamen bei einer Schlagwetterexplosion hier 57 Bergleute ums Leben.