Ehemalige Überlandbahn & Beiwagen Nr.33
Im Herbst 2014 tauchte ein Waggon, Baujahr 1928, der legendären Straßenbahnlinie Hohenstein-Ernstthal-Oelsnitz, in einem Schrebergarten in Görlitz auf. Der Wagen war einbetoniert und diente als Bungalow. In einer spektakulären Aktion wurde mit Hilfe des mdr der Waggon vom kooperativen Besitzer nach Oelnitz ins Bergbaumuseum überführt. Die Sanierung wird ungefähr 100.000 Euro kosten. Vor allem der Oberbau ist morsch und eventuell Schadstoffbelastet. Originalgetreue Räder und Achsen konnten schon beschafft werden. Auch einige Meter des orginalen Gleises konnten beschafft werden.
Vereinsvorsitzender Heino Neuber ist überzeugt: "Der Wagen ist ein Schatz. Ein einzigartiges Zeitzeugnis." Er gilt als der letzte erhaltene der Überlandbahn. Das Museum und die Knappschaft hoffen auf Spender und Fördermittel der Landesstelle für Museumswesen.
Im Januar 2017 gab das Schutzzelt der Last des Schnees nach, aber der Waggon hat den Unfall recht gut überstanden. Seit September 2017 hat der Wagen Nr. 33 nun auch eine eigene Garage und ist vor Wind und Wetter geschützt.
Ein Nachbau, teils aus Originalteilen, eines Führerstandes der Überlandbahn ist bereits im Bergbaumuseum Oelsnitz zu besichtigen.
Im Volksmund wurde die Überlandbahn Funkenrutsche
genannt.
Zur Geschichte
Die Planung der Überlandbahn begann 1896. Am 15. Februar 1913 fand die Eröffnung der Bahnvervindung Hohenstein-Ernstthal-Oelsnitz statt. Die Fahrstrecke war knapp 11,5 km lang und durchgehend eingleisig. Um 1940 betrug die jährliche Anzahl der Passagiere zwei Millionen. Der Grund für diese hohe Anzahl war der Bergbau in Gersdorf, Lugau und Oelsnitz. Die Sächsische Überlandbahn-Gesellschaft überstand Infaltion, beide Weltkriege und wurde dann 1946 in der sowjetischen Besatzungszone enteignet. 1956 wurde ein paralleler Omnibusverkehr eingerichtet, der letztlich zur Einstellung der Bahn am 26. März 1960 führte.